Nur etwa 20 Kilometer nordöstlich und direkt am
Felsen von Karthago, hoch über dem Golf von Tunis, liegt das wunderschöne Dorf Sidi Bou Saïd.
Ein Besuch dort lässt sich gut mit der Medina
verbinden.
Die gepflegte Optik der in Weiss und Blau
getünchten Fassaden verbindet sich mit der tiefblauen Weite des Meeres und des Himmels. Heute ist Sidi Bou Saïd ein beliebter Ort für Urlauber und eignet sich ideal für einen Tagesausflug von
Tunis aus.
Nebst vielen textilen Erzeugnissen erhält man auf
dem Markt von Sidi Bou Saïd auch Kunstwerke von zahlreichen dort ortsansässigen Künstlern. Empfehlenswert ist ein ausgiebiger Rundgang durch das malerische Dorf und ein steter Blick durch die
schmalen Gässchen auf den azurblauen Golf von Tunis.
Das heute so pittoreske Künstlerdorf wurde vor
hunderten von Jahren als Fischerdorf mit religiösem Hintergrund erbaut. ‘Abou Saïd Khalaf Ibn Yaha el-Tamini el-Béji’ war ein selbst ernannter Mystiker.
Er liess sich 1207 in Sidi Bou Saïd nieder um die
asketisch-mystischen Strömungen des Sufismus zu entwickeln. Nach seinem Tod wurde er heiliggesprochen und bis heute gelten die Hügel von Sidi Bou Saïd als heiliger Ort.
Auch seinen Namen verdankt das Dorf diesem
Mystiker, der sein Leben ganz der Religion gewidmet haben soll. In den folgenden Jahren nach der Gründung von Sidi Bou Saïd lebten die Marabouts als religiöse Einsiedler vor Ort und hielten sich
streng an dessen Regeln. Das Leben in Sidi Bou Saïd veränderte sich jedoch mit der Ankunft der Mauren im 16. Jhd., als sie sich im gesamten Norden von Tunesien ansiedelten. Den Mauren verdankt
Sidi Bou Saïd auch die typisch maurische Architektur, so wie sich auch in vielen andalusischen Städten im Süden Spaniens zu sehen ist.
Ein kleines, niedliches Dorf, das man in gut einer
Stunden besuchen alles Wichtige sehen kann. Hauptaugenmerk würde ich der Medina widmen.